Unter einem Effizienzhaus versteht man einen energetischen Standard für Wohngebäude, welche den Vorlagen des Gebäudeenergiegesetzes entsprechen. Sie sind heute ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Der Standard bezieht sich auf 2 Kriterien, einmal den Gesamtenergiebedarf deiner Immobilie, als auch die Wärmedämmung des Gebäudes. Angegeben wird dies durch die Werte des Primärenergiebedarfs und des Transmissionswärmeverlustes.
Es gibt unterschiedliche KfW Effizienzhaus-Stufen von 100, bis 40. Je kleiner die Zahl, desto geringer ist der Energiebedarf der entsprechenden Immobilie. Ein Effizienzhaus der Stufe 70 ist energieeffizienter als ein Effizienzhaus 100, doch verbraucht mehr Strom als ein Effizienzhaus 50. Die Sanierung zum Effizienzhaus wird staatlich durch die KfW gefördert. Je geringer der die Stufe, desto höher die Forderungszuschüsse. Welche Sanierungsmaßnahmen du vornehmen kannst, um eine niedrigstmögliche Effizienz-Stufe zu erzielen, erfährst du in diesem Beitrag.
Lasse eine Erdwärmepumpe installieren
Durch das Heizen wird das meiste Kohlendioxid ausgeschieden und es erfordert eine Menge an Strom. Durch die Installation einer Erdwärmepumpe kannst du deine Effizienz-Stufe verbessern und deine Residenz klimafreundlicher beheizen. Zu Danke der Geothermie kann man mittels einer Erdwärmepumpe Wärme aus dem Erdreich zum Heizen nutzen.
Eine Wärmepumpe bietet sich an, da sie niedrige Betriebskosten und eine hohe Förderung aufweist. Die zurzeit beliebteste Variante sind Erdwärmepumpen mit Flächenkollektoren und Sonden. Die Kosten für eine Wärmepumpe liegen aktuell bei ca. 8.000 bis 22.000 € als Anschaffungskosten für die Pumpe selbst, sowie noch einmal ca. 2.000 bis 4.000 € für die Installation.
Solar- oder Photovoltaikanlagen zum Erwärmen von Wasser und Heizung
Eine Solaranlage ist mit einem Solarkollektor mit Flüssigkeit ausgestattet und wird durch Sonnenenergie erhitzt. Die Flüssigkeit wird durch eine Pumpe mittels eines Rohrkreislaufes zu dem Speicher transportiert. Die somit gespeicherte Wärme wird zum Heizen des Wassers und der Heizung verwendet.
Eine Photovoltaikanlage wandelt Sonnenenergie direkt in Elektrizität um und in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus kann dies bis zu 70 % des Gesamtverbrauches decken. Die Kosten hängen davon ab für welche Option du dich entscheidest, wie groß dein Anliegen ist und dem Ausmaß der Anlage. Auch dein Energieverbrauch beeinflusst die benötigte Kapazität und Förderung, die die Anlage aufweisen muss.
Wärmedämmung von Fassade, Dach und Keller
Möchtest du eine hohe Energieeffizienz erzielen, solltest du die Fassade, Dach und Keller deines Hauses dämmen lassen. Die Dicke der Dämmung hängt davon ab, welche Effizienz-Stufe du erzielen möchtest. Lässt du deine Fassade dämmen, bietet dies Schutz vor Kälte und verhindert ebenfalls potenzielle Wärmebrücken, sodass keine Heizungsluft entfliehen kann.
Ist dein Dach nicht isoliert, verliert dein Haus zwischen 15 % und 30 % an Wärme. Die Isolierung des Daches lohnt sich, denn du sparst nicht nur an Heizkosten, sondern sorgst gleichzeitig auch für mehr Klimaschutz, da keine Heizungsluft entfliehen kann.
Die Dämmung deiner Kellerdecke verhindert kalte Fußböden und verbessert somit den Wohnkomfort insgesamt. Besitzt du eine Fußbodenheizung, wird deren Vorlauftemperatur durch die Wärmedämmung reduziert. Hier sollte das Baumaterial zumindest 12 cm dick sein, doch durch die geringen Materialkosten und dem besseren Wärmeschutz lohnt sich jeder extra Zentimeter.
3-fach verglaste Wärmeschutzfenster
Alte Fenster und Türen mit Fenstern sind oft nicht ausreichend isoliert, sodass auch hier warme Luft entflieht. Alte Fensterrahmen bieten ebenfalls häufig keine Luftdichtigkeit mehr. Mit 3-fach verglasten Wärmeschutzfenstern erreicht man eine gute Ökobilanz, da sie zu 100 % versiegelt sind und keine warme Luft mehr entfliehen kann. Ein zusätzlicher Bonus: sie bieten ebenfalls Schutz vor Schall. Beachte bei der Auswahl des Rahmens den Wärmedurchgangskoeffizient und gehe sicher, dass er völlig versiegelt ist.
Nutze Staatliche Förderungen
Die KfW bietet diverse Förderprogramme für effiziente Gebäude, welche einen gewissen energetischen Standard erzielen. Sowohl für Hausbesitzer, die eine energetische Sanierung vornehmen möchten und Neubauten eines Effizienzhauses gelten Förderungsmaßnahmen. Grundsätzlich sind alle Maßnahmen welche zu der Effizienzhaus-Stufe 40, 55, 70 und 80 führen, förderfähig. Die diversen Förderungsprogramme und Maßnahmen kannst du dir auf der Webseite der KfW genauer ansehen. Lasse dich jedoch von einem Energieberater ausführlich aufklären, welche Förderungen dir bei der Sanierung zustehen.